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Self-Drive Safari oder geführte Tour im Krüger Nationalpark Südafrika?

Fragst du dich, ob du eine geführte Tour im Krüger Nationalpark machen sollst oder doch lieber die günstigere Variante als Self-Drive?

Tina Kissling auf Safari in Südafrika mit dem 100-500mm Objektiv. Foto: Selfie

Berechtigte Frage und du wirst nicht allein sein mit dieser Frage. Eine Antwort habe ich dir nicht. Das muss jeder für sich selber entscheiden. Jedoch kann ich dir von meinen Erfahrungen berichten, die ich gemacht habe im Krüger Nationalpark in Südafrika.

„Ich würde sofort wieder eine geführte Safari machen im Krüger Nationalpark in Südafrika.”

Ich war zwei Mal im Krüger Nationalpark. Einmal sogar zwei Tage am Stück mit einer Übernachtung im Park. Ich war begeistert und würde sofort wieder eine zweitägige geführte Tour machen.


Geführte Safari

Beide Male, als ich im Krüger Nationalpark war, habe ich eine geführte Tour gemacht. Wir waren 6 Personen und haben einen erfahrenen Guide für uns gebucht. In einem Safari-Jeep fuhren wir also zu einem der vielen Eingänge in den Park. Unser Guide hat vorgängig bereits alles organisiert und musste nur kurz am Eingang am Schalter die Tickets holen. Und schon konnte es los gehen.


Viele zusätzliche Infos Unser Guide hiess Eugene und arbeitet seit über 15 Jahren als Guide. Ausserdem ist er als Tierschützer unterwegs und setzt sich für Tiere in Not ein, die wegen Wilderern in eine Falle von Drähten geraten sind und sich selber nicht mehr befreien können. Wir haben durch Eugene sehr viel erfahren über das Jagen, Wilderen und die Rettung von Tieren. Sehr grossen Wert legen die Guides darauf, dass die bedrohten Tiere und die vom Aussterben bedrohte Arten geschützt werden. Das heisst unteranderem auch, dass wenn wir ein Foto von einem Nashorn posten, nicht geschrieben wird, wo wir das Nashorn gesehen haben. Warum? Nun, weil Wilderer genau auf solche Posts warten und dann genau dahinfahren, um das Nashorn zu jagen und ihm das Horn abzuschneiden. Zudem sollte man den Post von den bedrohten und gefährdeten Tieren nicht sofort, sondern erst ein oder zwei Tage später machen.

„Hättest du das gewusst, dass man nicht schreiben sollte, wo man das Tier gesehen hat und die Bilder auch erst später posten sollte?”
Ein Safari Jeep ist super, um tolle Fotoaufnahmen zu machen.

Austausch untereinander Für uns war auch ein Grund, weshalb wir uns für eine geführte Tour mit einem Guide entschieden haben, weil die Guides untereinander im Park per Funk kommunizieren und sie so genau wissen, wann und wo ein Löwe gesichtet wurde. Wir hatten das Glück, dass wir uns natürlich vorgängig schon sehr intensiv mit Safaris befasst haben. Täglich so zu sagen. Im Freiwilligenprojekt welches ich gemacht habe, waren wir täglich im «Greater Krüger Nationalpark» (Erklärung ganz unten) auf Safari und lernten da schon sehr viel. Im Projekt haben sie uns dann auch die Vor- und Nachteile von einer geführten Tour und dem Self-Drive nähergebracht. So haben wir uns einstimmig für eine geführte Tour entschieden. (Hier kannst du den Bericht über mein Freiwilligenprojekt lesen.)


Vorteile geführte Tour Ein riesen Vorteil ist wie gesagt, dass die Guids wissen, wo sich welche Tiere aufhalten. Dennoch braucht es dann noch Glück. Denn bis man vor Ort ist, ist das Tier vielleicht schon wieder weg.

  • Ein anderer Vorteil ist, dass alle aus der Gruppe sich auf die Tiere und die Landschaft konzentrieren können und nicht einer sich auf das Fahren konzentrieren muss.

  • Auch ein Vorteil ist, dass man mit einem Guide sicher ist. Es gibt nämlich auch Orte, Gegenden und Eingänge in den Park, die gefährlich sein können für Europäer. Mit einem Guide wirst du immer an einem sicheren Ort in den Park gehen.

  • Noch ein Vorteil: Der Guide kennt sich im Park genau aus, weiss wo die nächste Toilette ist und welche Strassen man befahren kann und auf welcher Strasse man ungefähr wie lange hat zur nächsten Lodge. Das ist wichtig, denn um 18 Uhr darf kein Auto mehr im Park fahren. Wenn du dich verfahren hast oder einfach die Zeit unterschätzt hast und nicht um 18 Uhr in der Lodge oder beim Ausgang bist, bekommst du eine riesengrosse Busse. Auch für nur 1 Minute zu spät sein am Ausgang bekommt man eine Busse. Wir hatten mal riesen Glück. Bei der ersten geführten Tour hatten wir auf dem Rückweg noch eine super tolle Sichtung von einem Löwen, der gefressen hat. Gott sei Dank hat unser Guide dann jedoch Druck gemacht zum Weiterfahren. Eine Minute vor 18 Uhr waren wir am Ausgang. Noch Mals glück gehabt.

  • Auch ein wichtiger Vorteil: Die Guids kennen die Körpersprache der Tiere und wissen, wann ein Tier gefährlich ist und wann es sich bedroht fühlt. Sie wissen, wann es völlig gelassen ist und es ohne Probleme beobachtet werden kann.

„Wüsstest du, wann ein Elefant sich bedroht fühlt?”

Die Elefanten waren ganz nah, haben sich aber wohl und nicht von uns bedroht gefühlt.

Self-Drive – nicht Fan davon – Warum? Klar, du kannst mit deinem eigenen Fahrzeug einfach darauf losfahren und im Park auf die Suche nach Tieren gehen. Aber… Ich, oder besser gesagt wir, sind nicht Fan davon. Ich erzähle euch eine Story, warum ich nicht Fan davon bin.


Wir fuhren auf einer gerade Strecke Richtung Süden und weiter vorne sahen wir Autos auf der Strasse und mitten auf der Strasse einen grossen männlichen Elefanten. Der Elefant war in «Musth». Kurz erklärt, was Musth heisst: Als Musth wird die ab der Pubertät der Elefantenbullen ungefähr einmal im Jahr vorkommende und hauptsächliche Phase der Fortpflanzung bezeichnet. Musth ist ein Wort persischen Ursprungs und wird mit «Zustand der Vergiftung» übersetzt. Mit dem Wort Musth bezeichnet man ein anormales Verhalten oder das Benehmen eines Betrunkenen.

Ein Elefant in Musth ist aggressiv und angriffslustig. So war es auch genau dieser riesige Elefant mitten auf der Strasse. Er stand da und blockierte den Verkehr. Absichtlich. Unser Guide sagte, dass der Elefant genau weiss, was er macht. Und er findet es toll, die Autos zu provozieren. Wir waren relativ weit vorne. Vor uns waren nur 2 Autos. Hinter dem Elefanten stauten sich auch die Autos. So war der Elefant also von vorne und hinten durch Autos gefangen. Rechts und links konnte der Elefant ohne Probleme seines Weges gehen. Das wollte er aber nicht.

Es hatte sehr viele private Autos vor und hinter dem Elefanten, die eben einen Self-Drive machten.

Nun geschah das, weshalb ich es so gefährlich und unverantwortlich finde, ohne Erfahrung einen Self-Drive zu machen: Die Autos hinter dem Elefanten fingen an ihn zu bedrängen und fuhren immer näher an ihn ran. Der Elefant setzte sich mit langsamen Schritten in Bewegung. Allerdings in unsere Richtung. Er beabsichtigte nicht, nach links oder rechts zu gehen. Nein, er wollte auf der Strasse gehen und kam direkt auf uns zu.

Handyaufnahme: Elefant auf der Strasse welcher von Hinten von den Autos bedrängt wird.

Leider verstanden die Autos vor uns die gefährliche Lage nicht wirklich und legten zu spät den Rückwärtsgang ein. Dazu kamen natürlich noch alle Autos hinter uns. Die verstanden nicht, dass sie rückwärtsfahren müssen. Die wollten vorwärts und verstanden den Ernst der Lage nicht. Unser Guide und wir haben dann angefangen mit lauten Worten und grossen Handbewegungen die Autos nach hinten zu treiben. Nur sehr langsam funktionierte das und wir konnten Rückwärts fahren. Der Elefant kam jedoch immer schneller auf uns zu und das vorderste Auto war zu langsam. Der Elefant schupste mehrmals das eher kleine weisse Auto mit seinem Rüssel. Immer wieder - und dann endlich konnte das Auto rückwärts weg.


Unser Guide sprach kurz mit uns, dass er nun was unternehmen müsse, wir sollen ruhig bleiben, er wisse, was er tue. So trieb er den Elefanten dann mit gekonnten Lauten und Handbewegungen nach rechts. Der Elefant verliess die Strasse und machte sich auf den Weg ins Landesinnere. All die vielen privaten Autos überholten uns und setzten ihren Weg fort. Zum Teil bekamen wir vorwurfsvolle Blicke zugeworfen. Das kleine weisse Auto hielt kurz an bei uns. Es war vorne komplett eingedrückt und die Kühlerhaube war völlig defekt. Zwei etwas ältere Frauen waren im Auto und unser Guide fragte, ob sie noch fahren können. Er wies sie an, sofort zur nächsten Lodge zu fahren und den Vorfall zu melden. Auch er werde über Funk den Vorfall melden.


Körpersprache der Tiere Was geschah also. Die Autos hinter dem Elefanten gaben ihm nicht den nötigen Abstand und sahen die gefährliche Lage nicht. Der Elefant war gefährlich. Einen gefährlichen Elefanten sollte man sein lassen und ihm aus dem Weg gehen. Eine grosse Distanz ist nötig. Oft mussten wir in unserem Freiwilligenprojekt auf den Safaris sogar umkehren und einen anderen Weg nehmen. Wir respektierten die Tiere in ihrem Revier und passten uns ihnen an.

Die Autos hinter dem Elefanten auf der Strasse haben das eben nicht so gemacht. Sie drängten ihn. Sie wollten ihren Weg fortsetzen und nahmen keine Rücksicht auf den Lebensraum der Tiere. Auch die Strasse gehört im Park den Tieren. Nicht uns Menschen! Das ist der Grund, weshalb ich dagegen bin, dass Self-Drives gemacht werden. Die meisten von denen, die mit ihrem Auto in den Park fahren, haben keine Ahnung vom Lebensraum der Tiere und verstehen deren Körpersprache nicht. Das kann sehr gefährlich werden.

"Das kleine weisse Auto hatte noch Mals Glück. Die Situation hätte auch schlimmer enden können."

Geführte Tour mit Guide Für mich kommt auch das nächste Mal, wenn ich den Krüger Nationalpark besuche, nur eine geführte Tour in Frage. Ich finde es super praktisch. Alles ist organisiert, der Guide kennt sich aus, weiss wo die Tiere sind, gibt uns zusätzliche Infos zu den Tieren und das Auto ist perfekt um tolle Fotos zu machen, da es auf der Seite offen ist.

Tina Kissling im offenen Safari Jeep währen dem fotografieren von Elefanten.

Viele Tiere gesichtet Mal sehen, ob ich alle Tiere, die ich während den drei Tagen gesehen habe, aufzählen kann. Ha, bin selber mal gespannt. Löwen, Hyänen, Wild Dogs mit Puppies, Elefanten, Giraffen, Buffalos, Krokodile, Hypos (Flusspferde), Vervet Monkey (Grünmeerkatzen), Baboons (weitere Affenart in Südafrika), Waterbook, Kudu, Zebras, Mungos, Wildebeest, Steenbuck, Impalas, ganz viele verschiedene Kleine und grosse Vögel wie zum Beispiel den Lilac breadsted Roller, Geier oder den Bateleur. Was wir leider nicht gesehen haben waren Nashörner und den Gepard. Allerdings habe ich den Gepard in meinem Freiwilligenprojekt ganze 4 Mal gesehen. Somit habe ich einzig und alleine ein Tier von den Big 5 nicht gesehen. Das Nashorn. Dafür waren wir zu wenig weit unten im Süden.

Leopard - 4 Mal habe ich einen gesehen im Greater Krüger Nationalpark. Foto: Tina Kissling

Big 5 – welche sind das?

Zu den Big 5 in Südafrika gehören:

  • Kaffern-Büffel

  • Nashorn

  • Elefant

  • Löwe

  • Gepard

Weisst du, welches Tier der Big 5 das gefährlichste für den Menschen ist? Überraschenderweise ist es der Kaffern-Büffel. Er ist für den Menschen das gefährlichste unter den «Big Five». Ebenfalls zu den gefährlichsten Tieren in Südafrika für den Menschen gehört das Flusspferd (Hypos). Natürlich sind auch weisse und schwarze Nashörner sehr gefährlich, wie auch der Elefant, der Löwe oder das Nilkrokodil.

Das aber für den Menschen am gefährlichsten Tier in Südafrika ist zudem das Kleinste. Die Stechmücke /Anopheles Mücke (Mosquito). Über eine Million Afrikaner werden jedes Jahr Opfer dieses kleinen Blutsaugers, indem sie Malaria, Dengue Fieber und andere Krankheiten verbreitet. Damit tötet die kleine Stechmücke mehr Menschen als alle grossen gefährlichen Tiere zusammen.

Büffel - Er ist von den Big 5 das gefährlichste Tier für den Menschen. Foto: Tina Kissling

Greater Krüger Nationalpark - Was ist das? Im Westen und Süden erweitern private Wild- und Naturschutzgebiete den staatlich geführten Nationalpark und bilden zusammen den „Greater Krüger National Park“.

In den privaten Reservaten bieten Lodges Safari Erlebnisse mit privaten Guides an. Die Lodges im Greater Krüger Nationalpark sind deutlich teurer als die Übernachtungs-möglichkeiten im staatlich betriebenen Park. Doch der Preisunterschied lohnt sich. In den privaten Lodges erhält man während einer Safari vom Guide noch zusätzliche Informationen zu den Tieren und man kann so viele Fragen stellen wie man möchte. Der Guide nimmt sich bei einer Sichtung eines Tieres auch Zeit, dass fantastische Fotoaufnahmen gemacht werden können. Beliebte private Areale sind zum Beispiel:

Sabi Sand Game Reserve, Timbavati Reserve, Thornybusch Reserve, Balule Naturreservat, Manyeleti Tierreservat, Klaserie Reservat sowie das Kapama Tierreservat. Zwischen ihnen und dem ikonischen Nationalpark existieren keine Zäune – die Tiere können sich im gesamten Schutzgebiet frei umherbewegen. Dennoch scheinen auch Tiere ihre Lieblingsorte zu haben.


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