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Die Vorstellung und die Realität...

Autorenbild: Tina KisslingTina Kissling

Aktualisiert: 16. Jan. 2024

Zuerst hast du eine Idee. Dann setzt du dich hin und schmiedest Pläne für deine Reise. Du googelst, recherchierst und freust dich immer mehr auf die Reise.


Buffalo South Africa, Kruger Nationalpark, Tina Kissling,
Büffel und Zebras auf einem Bild - Man kann viel Planen, aber nicht alles... Foto: Tina Kissling

Die Vorfreude ist die schönste Freude, sagt man. Und es ist sehr schön, wenn man sich mit den bevorstehenden Ferien auseinandersetzt und sich immer mehr darauf freut, bis man es gar nicht mehr erwarten kann endlich zu gehen.


„Was wäre, wenn du fast nichts weisst über dein nächstes Abenteuer?”

Bevor man bucht…

Die meisten haben eine klare Vorstellung von ihren Ferien und ihrer Reise. Sie wissen, wo sie hin gehen, in welchem Hotel sie sind und wie es aussieht, wo der Strand liegt und was für Ausflüge man unternehmen kann. Sie Googlen die Sehenswürdigkeiten und stellen sich ein Plan oder ein Wochenprogramm zusammen. Heutzutage ist das ja alles super einfach und die Reiserei ist heute ganz Anders als noch vor 20 Jahren. Informierst du dich auch vor deinen Ferien ausgiebig über die Ortschaft und die Möglichkeiten, welche sich da bieten?


Nicht so war es bei mir bei meiner Reise nach Südafrika für die Freiwilligenarbeit.

Ich wusste ehrlich gesagt nicht viel. Ich hatte keine direkte Adresse, wusste nicht, wie die Unterkunft aussah und auch nicht, was mich genau erwartete.


Was ich wusste Ich wollte Freiwilligenarbeit machen in Südafrika. Und auch ich suchte bei Google nach geeigneten Möglichkeiten und stiess dann auf das tolle Projekt, bei welchem man Tiere fotografieren kann. Ich wusste, dass man in einer Unterkunft mit anderen Teilnehmer ist und man sich das Zimmer mit anderen gleichgeschlechtlichen Teilnehmern teilen muss. Ich wusste, dass es fliessend Wasser gibt und dass wir Mittag- und Nachtessen bekommen. Ich wusste auch, dass wir in die Wildlife-Fotografie eingeführt werden. Ebenso wurde beschrieben, dass man am Wochenende zu einem Aufpreis Ausflüge buchen kann. Und das war dann auch schon fast alles, was ich wusste.


Meine Recherche ergaben…

Ich las noch viel über Südafrika und fand natürlich auch Artikel in denen stand, dass man oft kein fliessendes Wasser hat, dass man das Wasser abkochen und auch die gekauften Früchte unbedingt schälen muss oder mit abgekochtem Wasser reinigen soll.


„Weisst du, ob man das Leitungswasser in Südafrika trinken kann?”

Ich las auch, dass man auf keinen Fall irgendwo offenes Wasser kaufen darf und dass man als weisse Frau auch nicht überall hingehen kann. Schon gar nicht allein. Man muss unbedingt Malariaprofilaxe und viele andere Impfungen machen lassen. Dringend soll man Mückenschutzkleider tragen und Moskitospray für den Körper und die Kleider mitnehmen. Ebenso muss man sich auf eine lange Anreise gefasst machen. Man soll keinen teuren Schmuck tragen und am besten einen Brustbeutel für das Geld tragen. Man soll den Reisepass früh genug prüfen und sicherstellen, dass die geforderten Auflagen erfüllt sind. Zum Beispiel zwei leer Seiten im Pass.



Ich habe viele Vorurteile und negative Sachen über Südafrika gelesen und gehört. Aber meine Freude auf die vielen schönen Dinge, die mich erwarten, überwiegten. Ich bin der Meinung, dass man sich immer sein eigenes Bild machen und nicht auf das Gerede anderer hören soll. Denn es ist doch auch so, dass die Geschmäcker und Empfindungen unterschiedlich sind. Kann sein, dass mir was gefällt, das dir nicht gefällt und umgekehrt. Aber das ist ganz normal. Und ich bin froh, dass ich mir mein eigenes Bild von Südafrika machen konnte.


Ich nahm alles in Kauf

All die vielen Sachen, die ich über Südafrika las nahm ich in Kauf und buchte meine Freiwilligenarbeit. Und ich freute mich darauf. Ich bereitete mich so gut es ging zu Hause auf die Reise vor, checkte aus, ob ich ein Visum brauchte und meldete mich frühzeitig beim Tropenarzt für die Impfungen an. Und siehe da, es war gar nicht so schlimm. Die Malariaprofilaxe ist für das Gebiet, in welches ich fuhr nicht notwendig. Ich bekam dennoch ein Notfall-Set für Malaria mit auf die Reise, musste aber nicht, wie vermutet, täglich eine Malariatablette nehmen. Die Impfungen waren insgesamt recht teuer. Es war jedoch nur Hepatitis A und B, Starrkrampf und Tollwut, welche ich benötigte.



Was stellte ich mir vor?

Ich freute mich immer mehr auf die Reise. Und ich wurde oft vorgängig in meinem Familienkreis Dinge gefragt, auf welche ich die Antwort geben musste: „Das weiss ich nicht.“ und ehrlich gesagt störte mich das nicht, dass ich Vieles nicht wusste. Ich liess mich auf ein Abenteuer ein und war gespannt, was ich antreffe und was mich erwartet.


Klar machte ich mir Gedanken wie das ist, so ganze 4 Woche ohne Privatsphäre mit Fremden im gleichen Zimmer. Und wie wird das sein mit dem Essen und Trinken? Werde ich Hunger haben? Egal, dann nehme ich vielleicht noch ein paar Kilo ab. Wie wird das Wetter? Kalt oder warm? Wird es mir gefallen? Ich machte mir keine Gedanken darüber, wie die Lodge oder wie die Landschaft aussehen könnte. Ich habe mir selber gesagt: „Sei offen und lass dich überraschen.“


Ich freute mich riesig auf mein Abenteuer und konnte es kaum abwarten endlich nach Südafrika zu fliegen. Schon so lange war es mein Wunsch, mal nach Südafrika zu reisen. Und jetzt wurde es endlich wahr. Mein im Kopf geplantes Abenteuer konnte starten


Ich am Flughafen vor meiner Abreise nach Südafrika. Foto: Selfie mit iPhone

Mein Abenteuer wurde lebendig

Ja, es stimmte. Die Anreise war sehr lange. Aber da ich das ja vorgängig schon wusste, war ich darauf vorbereitet und gefasst. Ich habe mich mit Laptop und Musik eingedeckt. Es störte mich nicht. Ich jammerte nicht. Auch nicht, als ich 11 Stunden Aufenthalt hatte, bevor ich weiterfliegen konnte. Ich freute mich so unendlich. Und schliesslich ist der Weg das Ziel. Und genau diesen Spruch nahm ich mir zu Herzen und versuchte schon bei der Hinreise zu geniessen und abzuschalten von zu Hause. Kopf aus, ein Gang runter schalte und einfach geniessen!


Endlich angekommen wurden wir in die Zimmer eingeteilt. Zu dritt waren wir in einem 6er Zimmer. Wir hofften, dass nicht noch weitere dazustossen und wir zu dritt bleiben, so dass wir etwas mehr Luft im Zimmer hatten.

Meine Zimmergenossinnen waren supernett und wir verstanden uns sehr gut. Wir kamen gut zurecht mit Badezimmer teilen. Meine Angst, dass ich mit der Privatsphäre nicht klarkommen könnte, war weg. Das ging ganz gut. Ich bin Gott sei Dank nicht kompliziert und wie gesagt, haben wir drei uns gut verstanden.



Das Wasser und der Strom

Das Essen war sehr lecker und ich musste nicht hungern. Für das Mittagessen und Nachtessen wurden wir bekocht und für das Frühstück musste jeder selbst schauen. Aber wie war das jetzt mit dem Wasser? Nur abgekochtes Wasser soll ich trinken? Nun, das kann sicher auf einige Gebiete zutreffen. Aber wo ich war, durften wir das Leitungswasser sogar vom Wasserhahn trinken. Gut ist sicher immer, wenn man sich vorher erkundigt bei den Einheimischen.


„Hast du gewusst, dass in Südafrika, zum Teil mehrmals am Tag, von der Regierung der Strom ausgeschaltet wird?”

Beim Strom war es so, dass wir täglich mehrmals keinen Strom hatten. Dies wurde jedoch absichtlich von der Regierung geplant und man wusste immer, wann der Strom abgeschaltet wurde. Dies diente dazu, um Strom zu sparen. Ich kam ganz gut damit zurecht. Ich habe mich nur gefragt, wie das Unternehmen machen? Alles wird heutzutage ja am Computer gemacht. Wie lösen die das mit dem Stromausfall? Auch unser Koch musste mal ohne Strom unser Essen zubereiten. Ich fragte ihn, wie er das denn gemacht habe. Er habe schon vorher alles vorbereitet, so dass er es dann am Feuer nur noch erwärmen konnte. Das gute ist ja wirklich, dass man es im Voraus weiss. Wen man es nicht vergisst 😂


Wo waren die Moskitos?

Ich glaube, ich war zu einer super Jahreszeit in Südafrika. Ich hatte während den 5 Wochen nur drei Mückenstiche. Das ist weniger als zu Hause… 😉 Es waren irgendwie keine Moskitos da. Was ich ja überhaupt nicht beklage. War toll. Und meine Sprays, die ich mir gekauft habe, brauchte ich nicht. Aber je nach Jahreszeit benötigt man diese sicher. Und für das nächste Mal habe ich sie dann schon. Übrigens, ich war von Anfang bis fast Mitte Oktober in Südafrika. Eine super Zeit die ich nur empfehlen kann.



Als Frau allein

Nun, als wir nach Phalaborwa zum Einkaufen fuhren haben unsere Organisatoren von unserem Projekt ganz klar gesagt, dass niemand von uns, egal ob Frau oder Mann, alleine unterwegs Einkaufen gehen soll. Man soll immer mindestens zu zweit sein. Sie erklärten uns, dass es wirklich nicht unbedingt sicher sei, gerade für weisse Touristen.


„Hast du gewusst, dass man als Frau tagsüber in Kapstadt gut allein unterwegs sein kann?"

Anders war das dann allerdings in Kapstadt. Das ist eine Weltstadt und ich habe gefragt bei Einheimischen, wie das ist als Frau allein in der Stadt. Tagsüber sei das kein Problem. Nach Sonnenuntergang jedoch sollte man als Frau nicht mehr allein unterwegs sein und lieber ein Taxi nehmen. Natürlich gibt's keine Garantie dafür, dass man tagsüber nicht überfallen wird. Aber mal ehrlich, das ist ja überall so. Auch in kleinen Städten der Schweiz kann dir die Tasche gestohlen werden. Ich habe mich in Kapstadt als Frau allein jedenfalls zu jeder Zeit sicher gefühlt.



Abenteuer in Südafrika

Ja meine Zeit in Südafrika war wundervoll. Jeden Tag Safaris gemacht, Tiere hautnah erlebt, traumhafte Landschaften gesehen, die schönsten Sonnenuntergänge genossen, tolle Menschen kennengelernt, eine neue Kultur erlebt und ganz viele neue Eindrücke bekommen. Es herrscht da eine ganz andere Mentalität bezüglich Arbeit und Freizeit. Und genau das, hat mir so gutgetan. Ich bin eher ein Workaholic-Mensch und für mich war es eine tolle Auszeit. Zu Beginn war es zwar nicht einfach, aber es geht da halt gar nicht anders, zumal man ja auch immer wieder Stromausfall hat.



Meine Geschichten zu Hause

Natürlich erzähle ich zu Hause heute noch voller Begeisterung, was ich alles gesehen und erlebt habe. Ich könnte stundenlang erzählen und Fotos zeigen. Immer wieder kommen mir Erlebnisse in den Sinn, die ich noch nicht erwähnt habe. Und so werde ich zur begeisterten Geschichten Erzählerin, die versucht, ihre Begeisterung und das Feuer im Gegenüber zu entfachen. Und wer weiss, vielleicht konnte ich in dir die Neugier und das Interesse für das faszinierende Südafrika wecken und du kommst mit auf meine nächste geführte Reise. (Siehe hier mein Reiseangebot für Südafrika.)



„Kannst du auch fast nicht mehr aufhören von deinen tollen Reisen zu berichten?"

Für mich war es eine wunderschöne und unvergessliche Zeit, über die ich noch viel und lange berichten werde. Und so kann ich nur noch sagen:

Abenteuer beginnen im Kopf, werden in der Welt lebendig und enden in Geschichten zu Hause.


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Hast du schon meine anderen Blog-Berichte gelesen? Self-Drive Safari oder geführte Tour im Krüger Nationalpark Südafrika?

Vielleicht interessiert dich aber auch Kapstadt! Meine Highlights die du dir ansehen solltest. Wo hat es mir gefallen und wo nicht Stöbere mal auf meiner Blog-Seite, vielleicht findest du noch einen anderen Beitrag, der dich interessiert. Vielleicht über die Fotografie?


 
 
 

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